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DES GB 11 Magazin de

Vom nostalgischen Bücherladen bis zum personalisierten Hightech-Store, vom lokalen Wochen- markt bis zum virtuel- len Shoppingcenter – es wird künftig eine weitere Aus- differenzierung der Formate und eine unendliche Vielfalt an Ladenkonzepten geben. Die Herausforderung, die allen gemein ist: Sich überhaupt der Funktion eines Ladens bewusst zu werden. Lagerhaltung in 1a-Lagen ist definitiv vorbei. Und vermutlich werden wir auch weniger reine Verkaufsflä- che benötigen. Stattdessen muss der Laden vermehrt seine ureigenste Stärke ausspielen, als sozialer Treffpunkt wirken, als lokale Anlaufstelle, als echter Showroom in einer Welt, die vom Konsumenten zunehmend als eine virtuelle wahrgenommen wird. Das wird freilich immer eine Gratwanderung sein, denn auch sogenannte „Dritte Orte“ mit hoher Aufenthalts- und Erlebnisqualität müssen letztlich Miete bezahlen. Wird es den Menschen in zehn, zwanzig Jahren genügen, sich beim Einkauf bloß online auszutau- schen? Das scheint heute – trotz wachsendem Online-Handel – nicht realistisch. Und den- noch dürfen wir uns der Online-Evolution nicht verweigern. Es gilt vielmehr, eine Stra- tegie zu finden, die „Bricks“ intelligent mit „Clicks“ ergänzt. Wenn Konsumenten künf- tig auf der Straße einen x-beliebigen Artikel per Handy fotografieren und bestellen kön- nen (etwa Schuhe oder Handtaschen von Passanten), dann wird der Weg zum Laden zum größten Feind des klassischen Einzel- händlers. Da gibt’s nur eines, dabei sein bei der neuen Technologie – aber intelligent. Denn vieles ist heute technologisch schon machbar. Doch die wichtigere Frage ist, was aus Kundensicht auch sinnvoll ist. Und wenn es den Menschen im 21. Jahrhundert zu einsam wird beim Einkaufen per Pixel- Warenkorb, wenn die Zeit zu knapp ist für das Evalu- ieren des besten Online-Preises, wenn die Social- Media-Empfeh- lungen zu ver- wirrend werden – dann werden sie auch die Tante-Emma-Läden wieder schätzen ler- nen. Einen Händler, der kein Zeitdieb ist, sondern seinen Kunden Mehrwert bietet, ihr Leben entweder veredelt, verfeinert oder vereinfacht. Auf allzu viel Nostalgie wird der Ladenbesitzer dabei nicht hoffen dürfen. Zwar etablieren sich da und dort im Straßen- bild wieder kleine, feine Schallplattenläden, sind Bauernhöfe beliebte Einkaufsorte, sor- gen Wochenmärkte für inspirierende Ein- kaufserlebnisse. Eine profitträchtige Nische – aber wohl doch eher eine Randerscheinung. Das größte Potenzial haben Händler, welche die gesamte real-virtuelle Klaviatur mindes- tens so gut beherrschen, wie es ihre Kunden bereits heute schon tun. BRICKS ODER CLICKS? BEIDES! 21. Jahrhundert zu einsam wird beim Einkaufen per Pixel- Warenkorb, wenn die Zeit zu knapp ist für das Evalu- ieren des besten Online-Preises, wenn die Social- Media-Empfeh- GDI Gottlieb Duttweiler Institute Das GDI ist ein führender Schweizer Think-Tank für Wirt- schaft und Gesellschaft. Das Institut forscht und publiziert regelmäßig zu Konsum- und Handelsthemen. Das GDI veranstaltet internationale Tagungen und dient auch als Veranstaltungsort. Mehr Infos und Fotos unter: www.gdi.chund Fotos unter: www.gdi.chund Fotos unter: www.gdi.ch Weiterführende Literatur, Martina Kühne, „The Story of Unstoring – Weshalb der Laden kein Laden mehr ist“, GDI-Studie Nr. 33, 2010, www.gdi.ch TIPP 44 DES Geschäftsbericht 2011 DIE CENTER zukunft des shops

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