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DES GB2014 D

27Deutsche EuroShopGESCHÄFTSBERICHT 2014 CENTER E s wird sich stetig wandeln undeinTreffpunkt,einOrt des sozialen Austausches sein. Das Shoppingcenter der Zukunft wird eine Destination für Events, Service und verschie- denste Funktionen. Und nicht zu- letzt wird es hoch flexibel sein. Zu diesem Ergebnis kommt das internationale Immobilienbe- ratungsunternehmen Cushman & Wakefield (C&W) in seinem Report „Survival of the Fittest“. Die Studie fasst die Ergebnisse einer umfang- reichen Befragung zusammen, die Cushman & Wakefield unter den größten und aktivsten europäischen Shoppingcenter-Investoren durch- geführt hat. Teilgenommen haben Eigentümer, die für fast 1.500 Shop- pingcenter in Europa bzw. 20 % des europäischen Shoppingcenter- Bestands verantwortlich zeichnen. Die Shoppingcenter-Landschaft befindet sich in einer Phase tief- greifender Veränderung. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa und weltweit. Die C&W-Studie zeigt, welche Ursa- chen hierfür verantwortlich sind, und wo die Reise in Zukunft hinge- hen könnte. Ganz wichtige Erkennt- nis: Die Marktteilnehmer benennen E-Commerce, also den elektroni- schen Geschäftsverkehr, als wich- tigsten Transformationstreiber. Er ist aber nur einer von vielen Fakto- ren. Die Player sind sich einig, dass es die Kombination aus E-Commerce, makroökonomischen Strömungen, demografischen Veränderungen, Nachhaltigkeit und fortschreitender Globalisierung ist, die den Wandel vorantreibt. Vermieter legen Fokus auf Mieter-Mix Die C&W-Studie veranschaulicht, dass europaweit Vermieter einen umfangreichen Maßnahmenkatalog entwickelt haben, um ihre Center er- folgreich für die Zukunft zu positi- onieren. Der Fokus liegt aktuell auf dem Mieterbesatz und hier auf einem umfangreicheren Gastronomieange- bot. Ziel der Vermieter ist es, so die Kundenfrequenz und die Verweil- dauer im Center zu erhöhen. Darauf zielt auch die angestrebte Auswei- tung um Freizeiteinrichtungen ab. Weiterhin streben die Vermieter an, den Mietermix dynamischer zu ge- stalten. Höhere Ansprüche an Center- design und Centermanagement Ein attraktiveres Centerdesign wird von Investoren zur erfolgreichen Po- sitionierung ihrer Einkaufszentren genauso eingefordert wie ein aktive- res und flexibleres Management. Den Teilnehmern der Studie ist bewusst, dass ein Shoppingcenter in Zukunft mehr als ein Ort des Konsums sein muss, um erfolgreich zu bestehen. in England wagen sich bereits 2014 in neue Gefilde: Sie setzen soge- nannte Beacons ein. Bei den Beacons handelt es sich um kleine Sender, die auf Bluetooth Low Energy basieren und im Geschäft oder Center instal- liert werden können. Diese Sender können das Smartphone des Kunden via Bluetooth anfunken, sobald die- ser in der Nähe ist. Hat der Kunde die App des Geschäfts oder des Centers auf seinem Smartphone installiert, könnte das Programm zuvor getätig- te Einkäufe scannen und dem Kun- den entsprechend aktuelle Angebote schicken. Mit großer Sicherheit wer- den auf die Beacons die sogenann- ten Wearables folgen. Wearables sind tragbare Computersysteme, die während der Anwendung am Körper des Benutzers befestigt sind. Wear- ables können in die Kleidung einge- näht sein oder aber auch als Arm- band (z.B. Sportuhren) oder an der Brille getragen werden. Mittels der Wearables wird es möglich sein, die Konsumwünsche des Kunden zu erfassen und ihm entsprechende Waren- und Serviceangebote direkt auf sein Wearable zu spielen – einge- bettet in die sozialen Medien. Wandel des Verhältnisses zwischen Mieter und Vermieter Die Ergebnisse der Befragung lassen darauf schließen, dass sich das Ver- hältnis zwischen Mietern und Ver- mietern in Zukunft wandeln wird. Der von den Eigentümern eingefor- derte dynamischere Mietermix dürf- te in flexiblere und kürzere Mietver- träge münden. Weiterhin wird zu verhandeln sein, wie die Kosten für ein ausgeweitetes Serviceangebot in der Mietkalkulation zu berücksichti- gen sind, und wie mit Umsätzen um- zugehen ist, die nicht im Geschäft, sondern online getätigt werden. Gewinner und Verlierer Aufgrund der Vielzahl an Faktoren, die im Moment auf Shoppingcen- ter einwirken, ist es für Investoren schwer, die Gewinner und Verlie- rer der Zukunft zu bestimmen. Die Größe eines Centers wird in Zukunft nicht entscheidend sein. Große Cen- ter, die für die gesamte Familie ge- plant wurden und auch Entertain- ment bieten, können genauso ihren Platz finden wie kleine, auf ein be- stimmtes Angebotssegment fokus- sierte innerstädtische Galerien. Was ein Center jedoch haben muss, ist eine starke Identität und eine „Exis- tenzberechtigung“. Weiterhin wis- sen wir heute, dass ein zukunftsfähi- ges Center innovativ sein muss, und sein Centermanager ein sehr gutes Gespür für Konsumentenwünsche, Einzelhandel, Technologie und Im- mobilien mitbringen muss. Hier se- hen wir in Deutschland aktuell sehr gute Ansätze. Unsere Studie zeigt, dass die Investoren in Deutschland die Herausforderungen, die durch den E-Commerce entstehen, an- nehmen und bereits umfangreich reagieren. Sie liegen damit noch vor den Marktteilnehmern in Frank- reich und den USA, nur übertroffen von den Centerbetreibern in Groß- britannien. C Sie fordern vom Centermanage- ment nicht zuletzt das Organisie- ren von Events und den Ausbau von Serviceleistungen. Auch das forcierte Ausrollen von Kundenprogrammen soll helfen, die Kundenbindung zu erhöhen. Dies gilt weiterhin für die Implementierung von Multi-Chan- nel-Marketingstrategien (Einsatz verschiedenster Kanäle wie Fernse- hen, Internet, Zeitungen, Radio etc.) und die Auswertung umfangreicher Kundendaten (sogenannte Big Data). Ohne mobileTechnologien geht nichts Die „Survival of the Fittest“-Studie belegt eindrücklich: Ohne mobile TechnologiengehtinZukunftnichts. Bereits heute werden interaktive Bildschirme, centereigene Internet- seiten und Apps sowie freier Wifi- Zugang in großem Umfang angebo- ten. Doch der Blick geht weiter in die Zukunft und einige Shoppingcenter Das Shoppingcenter der Zukunft wird urban, gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und hoch flexibel sein. » Die Shoppingcenter-Landschaft befindet sich in einer Phase tiefgreifender Veränderung. von Inga Schwarz, Head of Research von Cushman & Wakefield in Deutschland Shoppingcenter der Zukunft Vorsprung durch Technologie

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