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DES GB2013 D

1 Onlinehandel ist und bleibt der alles überlagernde Megatrend, der die Standortentwicklung im Einzelhandel maßgeblich beeinflusst. Dass abnehmende Marktanteile des stationären Einzelhandels negative Auswirkungen auf Immobilien und Innenstädte haben können, wird dabei nicht bestritten. Aber was sind die Treiber des Prozesses und welche Grenzen hat er? Der steigende Marktanteil wird auch begüns- tigt von der technischen Entwicklung und der Beliebtheit von Smart- phones. Lag 2009 der Absatz von Smartphones und Tablet-PCs in Deutschland zusammen noch bei knapp 6 Mio. Stück, waren es 2012 bereits über 20 Mio., wobei leistungsfähigere Geräte und schnelleres Internet „Mobile Commerce“ noch attraktiver machen. Der stationäre Einzelhandel kann sich zwar nicht dagegen wehren, dass Kunden sich im Geschäft beraten lassen, um den Kauf dann letztlich doch online, dank immer leistungsfähigerer mobiler Geräte teils noch im Laden, durchzuführen. Aber bange braucht dem stationären Einzelhandel bis- her nicht zu sein, dass seine Ladenflächen zu „Schaufenstern“ ver- kommen („Showrooming“). Denn nach einer Roland-Berger-/ECE- Studie sind die Umsätze, die online vorbereitet werden und stationär durchgeführt werden, zehnmal höher als umgekehrt. Eine Zahl allerdings, auf der sich nicht ausgeruht werden sollte, denn es steht zu erwarten, dass der Einzelhändler vor Ort künftig zuneh- mend stärker als Informationsstätte genutzt wird, um anschließend den Online-Vertriebskanal zu wählen. So liegt der Marktanteil des E-Commerce derzeit bei knapp 10% und kann sich nach Prognosen bis zum Jahr 2020 etwa verdoppeln, wobei dieser allerdings in ein- zelnen Sortimenten deutlich unterschiedlich ausfällt. Sich der Syner- gien zwischen Online- und stationärem Handel bewusst, werden die bisherigen Pure Player (z.B. eBay, Zalando, myMüsli) neue stationäre Betriebsformen generieren, die bevorzugt Immobilien an starken und etablierten Lagen, also auch in gut positionierten Shoppingcentern, nachfragen werden. Als Wachstumstreiber des Onlinehandels sind insbesondere solche Güter auszumachen, die man nicht sehen, anfassen bzw. anprobieren oder riechen muss, um die Qualität zu testen.Vor diesem Hintergrund konnten Onlineanbieter von Sortimenten wie Elektrowaren/Unter- THESE 1: Onlinehandel wächst rasant weiter, aber nicht über alle Branchen gleichermaßen haltselektronik und Medienträgern (17%) ihre Marktanteile in den letz- ten Jahren ebenso stark ausbauen wie Onlineanbieter bei Büchern (23%), wenngleich der Fernabsatz in diesem Sortiment 2013 erstmals seit Beginn des Onlinehandels leicht rückläufig war. Die Modebranche mit einem Plus von 11% im Onlinehandel zwischen 2011 und 2012 expandiert hingegen völlig unbeeindruckt von E-Commerce. Anhaltend niedrig und sogar rückläufig sind die Marktanteile bei Sortimenten wie Uhren/Schmuck und Medikamenten. Auch Lebensmittel erweisen sich trotz praktikabler Marktversuche nationaler Ketten erstaunlich resistent für einen Vertrieb über das Internet und werden dies nach der Einschätzung von im Rahmen einer Lührmann-Studie (Trend- barometer Einzelhandel 2014) über 2.200 befragten Expansionsver- antwortlichen international, national und regional agierender Unter- nehmen auch bleiben. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich der Gesamtumsatz des stationären Einzelhandels auch stabil, die Nach- fragekonstanz ist – auch weil Deutschland die Finanzkrise vergleichs- weise unbeschadet überstanden hat – hoch. Ein Grund, weshalb auch ausländische Investoren für Deutschland als Investmentmarkt unver- ändert starkes Interesse zeigen. Click & Collect: Kunden informieren sich im Internet, bestellen online ... DEUTSCHEEUROSHOPGESCHÄFTSBERICHT2013/SHOPPING 046

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