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DES GB2015 Deutsch

SHOPPING • Die volkswirtschaftliche Prognose für das laufende Jahr ist exzellent. Laut der npd group wird die private Gastro-Nachfrage in Deutschland um knapp 3 % wachsen. Der unternehmerische Optimismus ist also auf Höchstniveau trotz kleiner Schwierigkeiten wie der Einführung des Mindestlohns und der Allergen-Kennzeichnung. • Im gesamten Außer-Haus-Markt ist eine zunehmende Entgrenzung von Einzelhandel und Gastro- nomie festzustellen. Milliardenschwere Einzelhandelsgruppen wie Rewe und Edeka testen bundesweit Konzepte (Ready-to-eat-Sortimente, Snacks to go, Quickservice, Convenience-Shops), um ihren Wirkungskreis Richtung Außer-Haus-Verzehr auszubauen. • Konzepte der Kategorie Fast Casual werden immer mehr zur gestaltenden Kraft des Marktes. Es geht um die Verschmelzung der absoluten Stärken von Fast Food und Casual Dining. Ge- sund und leicht genießen, wenig Zeit haben und trotzdem etwas erleben, so lautet das Motto der Verbraucher 2015+. Dies impliziert heftigen Druck auf die komplette Quickservice-Kategorie, »frischer, besser, schöner« zu werden. • Es gilt stärker als je zuvor jener Satz, der die Mobilität und den Anspruch an die Gastro-Branche widerspiegelt: Der Mensch isst, wo er ist, und ist, was er isst! In diesem Kontext gewinnen ver- kehrsgeprägte Standorte (Straßen, Bahnhöfe, U- und S-Bahnstationen, Flughäfen) in quantitativen und qualitativen Frequenz-Analysen. • Gastronomie ist von der Internet-Revolution weniger betroffen als viele Einzelhändler und Dienst- leister. Ihr Wertschöpfungsprozess kann nicht ins Netz abwandern oder gar exportiert werden. Doch Online- Marketing (Homepage, Reservierungs- und Buchungslösungen, soziale Netzwerke usw.) wird elementar für Offline-Umsätze. Dieser digitale Dialog wird über Smartphones und Tablets noch verstärkt, und auch Bewertungs-Plattformen gewinnen an Bedeutung. • Der Stellenwert von Franchising und Joint-Venture-Partnerschaften in der Profi-Gastronomie steigt signifikant: Vertikale Vertriebssysteme ändern ihr Gesicht und sind nicht mehr nur Mittel zur Finanzierung, sondern operative Werkzeuge der Systeme. Fähige Partner sind begehrt, werden von Franchise-Gebern mehr denn je umworben, und Multi-Unit-Betreiber rücken in den Vordergrund. • Die wichtigste Investition in die Zukunft lautet, sich als begehrenswerte Arbeitgebermarke zu etablieren. Personalentwicklung und Mitarbeiter-Bindung sind elementar, um Expansionschancen nutzen zu können. Operative Exzellenz wurzelt in Training und Loyalität, und die Güte von unterem und mittlerem Management sind entscheidend für Qualitätssicherung. • Unternehmen wie Konsumenten sind dabei, ihre Werte-Ordnungen zu aktualisieren. Es bedarf mehr Wertschöpfung auf der Anbieter- und mehr Wertschätzung auf der Nachfrager-Seite. Beide qualitativen Größen müssen sich neu treffen, denn nur über mehr Wertschätzung lassen sich auch höhere Preise durchsetzen. Letzteres ist in vielen Unternehmen das kalkulatorische Muss schlechthin. • Am meisten Gründer-Energie herrscht aktuell in zwei Nischen-Märkten: Food-Trucks bzw. Street- Food sowie Gourmet-Burger. Da konzentrieren sich die Visionen von Start-ups wie auch etablier- ten Unternehmern. Immens viel Leidenschaft für handwerkliche Produktion trifft auf Zeitgeist pur und auch auf Sympathie von eher kritischen Konsumenten. In den nächsten Jahren werden wir die zuvor beschriebene Entwicklung in weiteren großen und kleinen Sortimenten beobachten können. Grund genug, einen Ausblick zu wagen: „Der Mensch isst, wo er ist, und ist, was er isst!“ Blick in die Zukunft des Gastro-Marktes 37

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